Stimmbildung am 22.03.2025 in Lauda
beide Bilder: Reinhard Haas
Die Stimme ist das wichtigste Instrument des Menschen und sollte deshalb mindestens genauso gut gepflegt werden wie ein handwerklich hergestelltes Instrument. Der Sängerbund Badisch-Franken hatte deshalb zu einem besonderen Stimmbildungsseminar in die Aula des Laudaer Gymnasiums eingeladen und über 50 Sängerinnen und Sänger aus den Mitgliedschören ließen sich von der Dozentin Sabine Schilling aus Bad Friedrichshall über sechs Stunden lang darüber aufklären, wie wichtig „ihr“ Instrument für den Gesang allgemein und für den Chorgesang im Besonderen ist.
Um die eigene Stimme „richtig“ benutzen zu können, ist natürlich auch eine entsprechende Singtechnik wichtig. Das Seminar behandelte alle Musikarten von der Klassik bis zum Rock/Pop und war ein Training für alle Stimmregister und Stimmarten. Eine korrekte Sitzhaltung ist dabei sehr wichtig, die Stuhlkante ist besser wie ein „bequemes“ Sitzen auf der gesamten Stuhlfläche. Dazu gehören auch die entsprechenden Lockerungs- und Dehnübungen zur Förderung des körperlichen Wohlbefindens.
Alles in allem präsentierte Frau Schilling ein straffes Programm, das selbstverständlich auch den gesamten Oberkörper als wichtigen Resonanzkörper miteinbezog. Alle in dieser Stimmbildung eingebauten Lieder und Tonübungen waren natürlich für sämtliche Tonlagen vom Bass bis zum Sopran geeignet und ermöglichten es auch, dass man dabei „in sich hineinhorchen“ konnte und damit vielleicht auch das Umschalten von der Brust- in die Kopfstimme, von Frauen leichter als von Männern praktiziert, besser klappt. Artikulierungsbeispiele mit und ohne Hilfsmittel beendeten den ersten Teil des Seminars.
Mit „Hey“- und „Hä“- Rufen startete der zweite Teil des Seminars. Hier zeigten stimmübergreifende Gruppenarbeiten verschiedene Emotionen, die wiederum von den andern Gruppen erraten werden sollten. Danach mussten auch die verschiedensten Zurufe beantwortet und weitergeleitet werden. In einer weiteren Gruppenarbeit ergänzten sich die einzelnen Beiträge zu einer komplett rhythmischen Melodie, auch als sich die Gruppen dabei vermischten.
Das bis hierher Gehörte und Gelernte wurde selbstverständlich auch praktisch und mehrstimmig umgesetzt, z.B. mit den Liedern „Yemaia“ (westafrikanischer Ursprung) und dem schwedischen Volkslied „Wer kann segeln ohne Wind“. Mit weiteren unterschiedlichen Akkorden klang der gesangliche Teil des Seminars aus. Frau Schilling stand danach noch für die unterschiedlichsten Fragen zur Verfügung, einschließlich Tipps zur „Pflege“ von Stimme und Stimmbändern vor und während einer Chorprobe oder eines Konzerts.
rha
Konzert "Sing, Africa" am 16.03.2025 in Dittwar
beide Bilder: Reinhard Haas
Der Gesangverein Liederkranz Dittwar mit dem Vorsitzenden Alexander Schwarz und der Chorleiterin Edith Lang-Kraft haben mit der 12. Auflage „Sing Africa !“ weiter an der Erfolgsgeschichte dieses einzigartigen Chorwochenendes geschrieben. Über 80 Teilnehmer/innen haben ab Freitagabend (14.03.) bis Sonntagnachmittag (16.03.) intensiv geprobt und das Ergebnis einem äußerst interessierten Publikum in der Laurentiushalle präsentiert. Die Mitwirkenden kamen dabei zwar überwiegend aus dem Main-Tauber-Kreis, vereinzelt waren sie aber auch aus dem Neckar-Odenwald-Kreis, Kitzingen, Würzburg und Bamberg, ja sogar aus Dresden und Ulm angereist.
Eingeübt und gesungen wurden ausschließlich Lieder aus dem südafrikanischen Kulturkreis mit stammesgeschichtlichen Hintergründen, religiösem Charakter, persönlichen Erfahrungen und Protesten gegen die lange übliche Apartheidpolitik. Traditionelles Liedgut wechselte sich mit bekannten Melodien und Gospels ab, gesungen wurde in den jeweiligen Landes-, Stammessprachen und Dialekten und grundsätzlich vierstimmig und mit der entsprechenden Mimik und Gestik.
Die Trommelgruppe „Blefono“ aus dem benachbarten Külsheim bereicherte zusätzlich mit afrikanischen Rhythmen und Cornelius Wengert aus Werbachhausen begleitete die Liedvorträge auf seinem Cajón/Schlagwerk.
Das einstudierten und vorgetragenen Lieder reichten dabei vom Einzugslied „Okaana“ über den Protestsong „Woza Nkosi“, das traditionelle „Bravo Thixo“, das nachdenkliche „Uyingcwele“, dem mediativen „Ndikhokhele Bawo“ (Solo: Michaela Lange) bis zum temporeichen „Hona jwale“. Nach der „Trommelpause“ ging es dann mit dem „Sizohamba naye“ stimmungsvoll weiter. Dem fordernden „Freedom is coming“ folgte das nachdenklich klingende „Ukuthulu“ mit fast schon bittenden Gesten, „Pata Pata“ mit weltweiten Chartsnominierungen, „Uyai mose“ mit Anregung zum Mitklatschen und natürlich „Nkosi sike’el‘ iAfrika“ (Gott schütze Afrika), die Nationalhymne Südafrikas. War man gemeinsam und singend eingezogen, so zog man auf diese Art auch wieder aus, allerdings mit dem Lied „Masithi: Amen“, das zugleich auch die Zugabe war.
Zufriedene Gesichter bei den Mitwirkenden und Verantwortlichen, eine offensichtlich erleichterte Chorleiterin Edith-Lang-Kraft und ein nicht enden wollender Applaus bestätigten als wohlverdientes Fazit: alles richtig gemacht – und lassen auf die 13. Auflage hoffen.
rha